Verschiedene kurze Texte und Gedichte in bayerischer Mundart, garniert mit Schwarz-weiß-Fotos.
Rezension
Nur wer der bayerischen Sprache mächtig ist, kann die Kurzprosa-Texte und Gedichte lesen bzw. verstehen. Einige davon sind ganz amüsant (z.B. "Magntratzerl", was auf hochdeutsch in etwa "kleiner Leckerbissen ausreichend zum Stimulieren der Magensäfte, aber nicht für den großen Hunger" heißt), andere stimmen nachdenklich wie "A lustigs Lebn?" und wieder andere sind bestenfalls kurios, z.B. "De scheene Leich"; hier nimmt der Autor zwei Prominentenbestattungen aufs Korn. Der Rest bildet eine buntes Potpourri aus peinlichen Altherrenfantasien (S. 12, S .38, S. 49, S. 52, S. 69) bestückt mit erotischer Foto-"kunst" (S. 7, S. 18, S. 23, S. 33, S.39). Dieses Bändchen, von keinem Geringeren als dem emeritierten Professor Hans Gärtner verfasst, der sich u.a. besondere Verdienste für seine Didaktik der Kinder- und Jugendliteratur erworben hat, gibt Anlass zum Kopfschütteln, nicht nur wegen der Trivialität vieler Inhalte, sondern auch wegen des völlig unpassenden Titelbildes. Ein Zwetschgnmanndl ist eine Figur aus getrockneten Zwetschgen. Das Cover zeigt eine Karotte, die einem männlichen nackten Unterleib nicht unähnlich ist. Wer über die Abbildung lachen kann, soll sich glücklich schätzen. Der Rest kann auf GärtnerÆs Ergüsse verzichten.
Überflüssig wie ein Kropf (bayerischer Ausdruck für "entbehrlich").Rezensent: Martina Mattes
Personen: Gärtner, Hans
Gärtner, Hans:
Zwetschgnmanndl : Boarisch gschmatzt und tratzt / Hans Gärtner. Mit Fotos vom Autor. - 1. Aufl. - Tiefenbach : Ed. Töpfl, 2008. - 80 S. : Ill. ; 20 cm
ISBN 978-3-927108-83-7 geb. : EUR 9.50
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch