Ein Irland-Roman, der die magischen Kräfte beschwört, die der alten irisch-keltischen Kultur immer noch innewohnen, auch in Zeiten der EU. Und eine glühende Hommage an das irische Fiddlespiel.
Rezension
Die beiden Vorworte verraten es: Der Autorin geht es nicht nur um das Erzählen einer spannenden fantastischen Geschichte. Sie möchte ihre Leserinnen und Leser zugleich verführen, sich auf die geheimnisvolle Welt des vor- und außerzeitlichen alten Irland mit seinem Feenglauben, seinen magischen Orten und vor allem seiner wunderwirkenden Musik einzulassen. Für ihre Geschichte hat sie den Jungen JJ Liddy in Kinvara erfunden, der am eigenen Leibe erfährt, wie eine generationenalte Musikertradition das Leben eines Iren bestimmen kann. Irgendetwas stimmt nämlich nicht mit den Liddys, und das hat mit den von der Kirche verbotenen häuslichen Céilís und mit dem geheimnisvoll verschollenen Großvater zu tun, dem legendären Fiddle-Virtuosen. Davon, wie JJ diesem Geheimnis auf die Spur kommt, handelt der fantastische Teil des Romans; er erzählt (nicht immer schlüssig, aber meist unterhaltsam) von einer Zeitreise in die Welt der Feen irgendwo unter und neben dem realen Kinvara. Der wesentlich stimmigere realistische Teil dagegen sollte von Lesern, die nicht sehr geübt im Notenlesen sind, durch einen Besuch im Plattenladen, Abteilung Irish Folk Music, ergänzt werden: Zwischen den Kapiteln hat die Autorin Noten von Stücken wie „The Drunken Landlady“ oder „The Angry Peeler“ eingefügt, die man hören statt lesen muss, wenn sie einem in die Füße gehen sollen wie in einem irischen Pub.
Dann ist das Buch geeignet, unter jungen Lesern neue Irland-Begeisterung zu wecken.Rezensent: Bärbel Haude
Personen: Thompson, Kate Stier, Kattrin
Thompson, Kate:
Zwischen den Zeiten / Kate Thompson. Dt. von Kattrin Stier. - 1. Aufl. - München : cbj, 2006. - 315 S. ; 21 cm. -
ISBN 3-570-13105-x
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher