Eine junge Frau folgt intuitiv ihrem inneren Bild und geht in die Fremde, um sich von Vergangenem zu lösen.
Rezension
Alles beginnt mit einer Hand, einer detailliert-poetischen Betrachtung derselben. Es ist die Hand der Icherzählerin, die damit ihren Vater niedersticht. Die rätselhafte Tat bleibt ungesühnt, der Vater überlebt. Die Täterin, eine junge, vielbeschäftigte Restauratorin, zieht es daraufhin in die Fremde. Sie reist an den Atlantik, will den Pazifik erreichen. Unterwegs trifft sie auf ungewöhnliche Menschen, sie erlebt diese Begegnungen unmittelbar und intensiv. Wesentliches rückt ihr in den Blick. Freundschaft und Nähe geben ihr kurzweilig Halt, doch ihr Vorhaben treibt sie weiter, verspricht Befreiung und ein Voranschreiten ihres inneren Prozesses. – Der literarisch ambitionierte Text kann philosophisch und poetisch sein, spricht in Symbolen, überrascht mit befremdenden Einschüben, durchkreuzt gewohnte Erwartungen an Handlungsprioritäten, beansprucht Längen, wo konsequente Dichte überzeugt hätte, lässt vieles offen und unterschiedliche Lesarten zu.
Sicherlich kein durchschnittlicher Roman für die Bücherei, dennoch liefert er spannenden Gesprächsstoff für literarisch interessierte Gesprächskreise.Rezensent: Natascha Rothert-Reimann
Personen: Schröder, Britta
Schröder, Britta:
Zwölfender : Roman / Britta Schröder. - Frankfurt am Main : Weissbooks, 2012. - 156 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-86337-047-3
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher