Arik Brauer, ist ein Tausendsassa: Maler, Sänger, Liedermacher, Tänzer, Architekturgestalter. Dass der immer noch beneidenswert jugendlich wirkende Künstler mittlerweile den "Achtziger" erreicht hat, würde man nicht glauben. Nun legt er Lebenserinnerungen vor, die seinen vielseitigen Interessen entsprechen, aber auch die Tragik und Dramatik der Epoche widerspiegeln. So berichtet er über das Schicksal seines aus "rassischen" Gründen von den Nazis verfolgten und ermordeten Vaters, aber auch über das eigene Überleben. Brauers Zeit in der "Freien Österreichischen Jugend" nach 1945 kommt ebenso zur Sprache wie sein künstlerischer Werdegang, seine Freundschaften, und seine ökologischen und kunsttheoretischen Ansichten. Der Familienmensch Brauer lässt es sich auch nicht nehmen, Frau und Töchtern eigene Abschnitte zu widmen. Dabei versucht er, allzu ausgetretene Pfade der Autobiografik zu meiden und experimentiert ein wenig. Nicht nur, dass hier Töchter als Embryos zu Wort kommen, auch eine Blutbuche, eine Qualle und ein Ölgemälde treten als "Gastautoren" auf. Dazwischen eingestreut finden sich Brauer'sche Liedertexte und kulturkritische Reflexionen. Der sympathische und kluge Künstler hat viel Bedenkenswertes zu sagen, bedauerlich ist aber jedenfalls, dass ausgerechnet dieses in jeder Hinsicht farbige Buch wohl aus Sparsamkeitsgründen ohne eine einzige Farbabbildung auskommen muss. Robert Schediwy
Personen: Brauer, Arik
Standort: Elsbethen
Brauer, Arik:
¬Die¬ Farben meines Lebens : Erinnerungen / Arik Brauer. - Wien : Amalthea Signum Verl., 2021. - 296 S. : zahlr. Ill.
ISBN 978-3-9905021-6-7 fest geb. : € 28,00
Autobiographie - Signatur: BB BRAU - Buch: Sachbuch