Der kleine Fuchs lebt nun in zwei Familien. (ab 4) (JD) Früher hatten sich Mama, Papa und der kleine Fuchs sehr lieb. Doch dann stritten sich Mama und Papa nur mehr, und eines Tages war Papa dann weg. Ohne Papa macht dem kleinen Fuchs nichts mehr Spaß. Umso bestürzter ist er, als Mama ihm erzählt, Papa hätte eine neue Familie. Hat der kleine Fuchs was falsch gemacht? Schließlich erkennt er, Mama und Papa haben ihn so lieb wie immer, nur Papa wohnt woanders. Der kleine Fuchs erzählt seine Scheidungskindgeschichte rückblickend und reflektiert sie aus der Distanz eines versöhnlichen Endes heraus. Der ruhige Ton des Ich-Erzählers nimmt dem Zerbrechen der Familie zwar nicht den Schrecken, aber vermittelt in jedem Satz, dass es auch ein Leben danach gibt. Die Illustrationen sind bunt und gegenständlich, allerdings mit auffallender Leere der gezeichneten Räume und viel Abstand zwischen den Figuren. Leider wird nicht ganz klar, ob die Bildebene damit absichtlich zum Kontrapunkt der Erzählebene wird. Schwingen im nachdenklichen Ton des Ich-Erzählers vielleicht Resignation und Distanz zu seinen Gefühlen mit? Eindeutiger ist jene Stelle, wo die Verlustgefühle mit Pfotenabdrücken von Papa Fuchs dargestellt sind, die aus dem Bild hinausführen. Das Buch besticht Kraft seiner ruhigen Erzählhaltung, die großformatigen Illustrationen nehmen zusätzlich das Tempo aus dem Geschehen. Happy ist dieses Ende vielleicht nicht, aber akzeptabel allemal.
Personen: Kiss, Gergely
Standort: Elsbethen
Kiss, Gergely:
Papa wohnt jetzt anderswo / Gergely Kiss. - Wien : Picus-Verl., 2015. - [13] Bl. : überw. Ill. (farb.)
ISBN 978-3-85452-181-5 fest geb. : ca. € 14,90
Kinderverse, Bilderbücher - Signatur: JD KISS - Buch: KuJ-Belletrist