Ein sympathischer Underdog schlägt sich so recht und schlecht durchs Leben.
Ludwik Wiewurka, (wie der Autor) in Polen geboren und mit 12 Jahren nach Österreich gezogen, erhält auf Drängen seiner Mutter mit 34 Jahren endlich die österreichische Staatsbürgerschaft. Er ahnt nicht, dass er damit gerade noch der Wehrpflicht unterliegt. Bisher hatte er als Heizungsableser ein durchaus abwechslungsreiches Leben geführt, das nun ein abruptes Ende finden soll. Vor der Musterungskommission versucht er sich als psychisch labil zu präsentieren, um so dem Militärdienst zu entgehen. Aber er ist kein zweiter Felix Krull. Man durchschaut seine Absichten und verdonnert ihn zum Zivildienst in einem Altenheim. Wider Erwarten wird ihm der Umgang mit den alten Menschen nicht zur Last, im Gegenteil. Als der Direktor ihm am Ende seiner Dienstzeit anbietet, auf Dauer als Krankenpfleger zu arbeiten, ist er ernsthaft versucht, dieses Angebot anzunehmen, zumal eine der Schwestern Gefallen an dem sympathischen Sonderling gefunden hat. - Der schmale Roman des mittlerweile recht bekannten und erfolgreichen österreichischen Autors liest sich ausgesprochen angenehm. Nicht nur, weil einem der sympathische Underdog, der sich so recht und schlecht durchs Leben schlägt, geradezu ans Herz wächst, sondern auch wegen der herzerfrischenden, oft skurril-hintergründigen Komik, mit der der Autor den Leser zum Schmunzeln und zum Nachdenken bringt. Eine leichte, aber keineswegs seichte Lektüre! Sehr zu empfehlen!
Personen: Knapp, Radek
Knapp, Radek:
¬Der¬ Gipfeldieb : Roman / Radek Knapp. - München [u.a.] : Piper, 2016. - 204 S.
ISBN 978-3-492-05705-9 Festeinband
Schöne Literatur - Signatur: Knapp - Buch