Mittelpunkt in diesem bunten Sittengemälde der deutschen Provinz ist eine Kistenfabrik. In der Fabrik verknoten sich die Lebensfäden von den Kistenweibern und den Kerlen, und nach der Arbeit in der Kneipe bei Antje, natürlich. Jeden Morgen sperrt sie ihre riesigen Tore auf, um sich die Bäume einzuverleiben, die mit Getöse und Gerumpel den Hang hinunterrollen. Die Arbeiter machen genausoviel Krach. Sägen, Hobel, Nagelmaschinen, Stanzen rattern, zischen und kreischen, übertönt nur von der Gatter, der in einer tiefen Gruft verankerten, gewaltig dröhnenden Senkrechtsäge. Aber die Magie der zarten, geschälten Oberfläche, der betörende Duft des frischen Holzes hat es allen angetan, den Kistenweibern und auch den Kerlen.
In der Kistenfabrik arbeiten: Kistenfranz, der als Chef zu weich ist aber dafür sehr beliebt, Estella die Mannstolle, Rudi, der seine Alten quält; Paula, die ihren Alex nicht ertragen kann, weil er immer so dämlich aussieht beim Geschlechtsverkehr, und die schöne Veronika, die ihrem Hardy verfallen ist und es jede Nacht versteht, ihm mit erotischem Rüstzeug der erstaunlichsten Art eine verführerische Geliebte zu sein. Schließlich wird Veronika schwanger. Das hat Hardy gerade noch gefehlt...
Personen: Held, Annegret
Held, Annegret:
¬Die¬ Baumfresserin : Roman / Annegret Held. - Reinbek bei Hamburg : Rowohlt Taschenbuch Verl., 2003. - 316 S.
ISBN 978-3-499-23234-3 kt.
Schöne Literatur - Signatur: Held - Buch