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Rezension

Im Juli 2011 tötete Anders Behring Breivik im Osloer Regierungsviertel und auf der Insel Utoya 77 Menschen. Seierstad (vgl. "Der Buchhändler aus Kabul", ID-A 24/03) zeichnet ein - stets neutral gehaltenes - Bild von dessen Leben auf der Grundlage von Gesprächen, Prozessakten und Akten der Sozialbehörden. Zugleich gibt sie Auskunft über Planung und Durchführung der Attentate, wobei der Schwerpunkt auf den Ereignissen auf Utoya liegt. Besonders eindringlich wirkt der Text dadurch, dass die Entwicklung Breiviks mit der seiner jugendlichen Opfer kontrastiert wird. Da ist z.B. Simon, der sich früh in seiner Gemeinde engagiert und als Delegierter zum Parteitag der Sozialdemokraten fahren darf oder Bano, die mit ihren Eltern aus dem Irak flüchtet und sich schnell integriert. - Anders als bei E. Fatland: "Die Tage danach" (ID-A 7/13), die zahlreiche Details der Vorgänge auf Utoya und in Oslo liefert und Gespräche mit Angehörigen und Überlebenden in zeitlichem Abstand zur Tat führte, stehen bei Seierstad die Biografie Breiviks, die Vorbereitung der Attentate und der Prozess im Vordergrund. Noch vor Fatland. (1)

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Personen: Seierstad, Åsne

Standort: S

Schlagwörter: Norwegen Attentat Breivik, Anders Behring