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Rezension

Rüdiger Safranski, Philosoph und Biograf (zuletzt s. "Nietzsche) widmet sich dem wenig bekannten Friedrich Hölderlin, dessen 250. Geburtstag im März 2020 gedacht wird. Er wurde 1770 in Württemberg geboren und litt unter dem frühen Tod des Vaters und des Stiefvaters. Die pietistische, vermögende Mutter wünschte, Friedrich möge Pastor werden und veranlasste Internatsaufenthalte in kargen Klöstern. Doch der verträumte Friedrich schrieb Gedichte und zeigte keinerlei Neigung für den Klerus. Sein Verhältnis zur Mutter, von dem zahlreiche Briefe zeugen, war kühl und unterwürfig. Mit Mitte dreißig wurde Hölderlin in die neue Psychiatrie in Tübingen eingewiesen und ein Jahr später als ungeheilt entlassen. Ein Bewunderer, der Tübinger Tischler Ernst Zimmer, nahm ihn auf und Friedrich bewohnte noch viele Jahre den "Hölderlinturm". In dieser Zeit erhielt er Besuch von zahlreichen Zeitgenossen. Sein Halbbruder veröffentlichte den ersten Gedichtband. Die ausführliche Biografie endet mit einem Kapitel zur Rezeptionsgeschichte. Safranski beschreibt detailreich und quellenbasiert das einsame Leben des Dichters, der erst nach seinem Tod die verdiente Anerkennung erhielt. Der Spiegel-Bestseller (Platz 10) wird für ausgebaute Literaturbestände gern empfohlen.

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Personen: Safranski, Rüdiger

Standort: S

Schlagwörter: Biografie Lyriker Hölderlin, Friedrich

Interessenkreis: BIOGRAFIE