Jens, Inge
Langsames Entschwinden vom Leben mit einem Demenzkranken
SS/Sachbuch


Rezension

Wenn Inge Jens im Rückblick über die Jahre mit ihrem zuletzt an Demenz erkrankten Mann, dem Tübinger Rhetorikprofessors Walter Jens, schreibt, dann ringt sie um seine Würde. Allzu intime Details sind nicht Gegenstand ihres Buches. Ihr sprachlich und stilistisch sicher und einfühlsam formulierter Erfahrungsbericht weist zugleich hinaus über die üblichen Definitionen dessen, was Menschsein ausmacht, wenn das Hirn nach und nach versagt. Mit viel Empathie und Vorurteilslosigkeit schildert sie seinen Rückzug in eine unzugängliche Welt, von der er ihr sprachlich nichts mehr mitteilen konnte. Anders als die Erinnerungen an die Erkrankung, die Sohn Tilmann mit seiner Sichtweise bereits in seinem Buch veröffentlich hat, nähert sie sich als Ehefrau dem Thema und zugleich der großen Frage nach dem Menschsein, wenn das, was den Menschen so prägend ausgemacht hat, schwindet. Sehr berührend und ehrlich ohne voyeuristische Anklänge. Lesenswert für alle!


Dieses Medium ist verfügbar. Es kann vorgemerkt oder direkt vor Ort ausgeliehen werden.

Personen: Jens, Inge

Standort: S

Schlagwörter: Erlebnisbericht Senile Demenz

Jens, Inge:
Langsames Entschwinden : vom Leben mit einem Demenzkranken / Inge Jens. - 1. Aufl. - Reinbek bei Hamburg : Rowohlt, 2016. - 152 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-498-03344-6 fest geb. : EUR 14.95

Zugangsnummer: 06116000831 - Barcode: 16000831
MED 652,7 J - Signatur: MED 652,7 J - SS/Sachbuch