Safranski, Rüdiger
Zeit was sie mit uns macht und was wir aus ihr machen
SS/Sachbuch


Rezension

Nach der "Wahrheit" befasst sich der Philosoph Rüdiger Safranski mit einem anderen großen Lebensphänomen, an dem sich niemand vorbeimogeln kann: die Zeit. Was macht sie mit uns und was machen wir mit ihr? Damit erweisen sich bereits die zentralen Alltagsfragen als falsch: Denn die Dinge geschehen in der Zeit, die Zeit selbst macht gar nichts und lässt sich auch nicht "machen". Genau das macht das Thema so spannend und damit auch Bestseller-Relevant: Wie spüren jeden Tag, dass wir uns in der Zeit entwickeln und verändern - und damit geht die Zeit uns mit existentieller Bedeutsamkeit etwas an. Safranski beleuchtet diese Bedeutsamkeit aus vielen Blickwinkeln und mit einem reichen Wissen. In der "Verteidigung der Eigenzeit" entdeckt er dabei nicht nur eine Übung der privaten Lebensgestaltung, sondern eine Aufgabe der Politik: Sie soll sich selbst und uns alle aus den Fängen der Ökonomie befreien - was den Einzelnen zugleich mit einer vielleicht irritierenden Tiefendimension seiner Zeit konfrontiert. Denn die Eigenzeit hat auch mit Langeweile und der Erfahrung des Nichts zu tun, mit der Erfahrung der Zeit als Vergänglichkeit, in der alles verschwindet. Denn jeder ist endlich. Das ist eine Gewissheit, die Safranski vielschichtig zu beschreiben weiß - ohne der Versuchung zu verfallen, mit "Lösungen" oder "Lebenshilfen" dagegen an zu schreiben. Gut lesbare, wenn auch anspruchsvolle Philosophie - gern überall!


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Personen: Safranski, Rüdiger

Standort: S

Schlagwörter: Zeit Zeitwahrnehmung Zeiteinteilung Beschleunigung

Safranski, Rüdiger:
Zeit : was sie mit uns macht und was wir aus ihr machen / Rüdiger Safranski. - München : Hanser, 2015. - 270 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-446-23653-0 fest geb. : EUR 24.90

Zugangsnummer: 06115003560 - Barcode: 15003560
PHIL 133 S - Signatur: PHIL 133 S - SS/Sachbuch