Das Christentum als Fundament abendländischen Denkens. (PR) Das Christentum hat nicht nur die Geistesgeschichte des Abendlandes, sondern das Zusammenleben der Völker, die Wirtschaft, die Kunst und vieles andere in Europa geprägt bzw. - mit den Worten des Autors - "verzaubert". Das geht bis zu Rechtsprechung, Wehrpflicht und Krieg. Der Autor erschließt diesen Einfluss auf das politische, kulturelle, soziale und wirtschaftliche Leben seit dem Wirken Jesu bis in die Gegenwart. Sein Fokus erstreckt sich dabei - was aus dem Titel nicht hervorgeht - auf die Kirche(n) der lateinischen Tradition. Für diesen Bereich liegt hier eine umfassende und äußerst informative, fundiert-kritische Darlegung vor, die aufzeigt, was unsere westliche Gesellschaft bis heute prägt und worauf unsere Wertevorstellungen beruhen, auch wenn es oft nicht mehr auf den ersten Blick sichtbar ist. Dass die Kirchen der byzantinischen Tradition, die auf Europa in gleicher Weise Einfluss hatten wie die der lateinischen, weitgehend unberücksichtigt bleiben, ist in Anbetracht der Fülle des zu bewältigenden Stoffes verständlich, hätte aber zumindest im Vorwort erwähnt werden müssen. Insgesamt sind die etwa 500 Seiten Text sowohl eine gute Zusammenschau als auch eine Einstiegslektüre für viele theologisch-systematische oder kirchenhistorische Einzelbereiche wie Dogmenentwicklung, Musik, Literatur, Kunst etc. sowie eine Basis für die Diskussion der Fragen: Warum hat das Christentum trotz allem überlebt? Wie wird es seine zukünftige Gestalt finden? Interessante Anhaltspunkte dazu formuliert der Autor zum Abschluss. - Ein Personenregister ist beigefügt. Leider fehlt jedoch ein Stichwortverzeichnis, das die Nutzung des Bandes wesentlich erleichtern würde. Für Bibliotheken mit ausgebauten Beständen und anspruchsvollem Leserkreis. *bn* Hanns Sauter

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Personen: Lauster, Jörg

Schlagwörter: Geschichte Christentum

Interessenkreis: Religion