Noch nie saß ein Politiker oder Militär eines westlichen Staates wegen Kriegsverbrechen auf der Anklagebank des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH). Daher ist es ein Meilenstein, dass die Chefanklägerin des IStGH im Mai 2014 aufgrund einer Strafanzeige des ECCHR gegen Großbritannien Vorermittlungen wegen Folter von Gefangenen im Irak einleitete.
Auch transnationale Unternehmen werden nur selten wegen ihrer Rolle bei Menschenrechtsverletzungen zur Verantwortung gezogen. Umso erfreulicher ist es, dass unser Rechtsgutachten zur Verantwortlichkeit von Pharmafirmen bei Medikamententests dazu beitrug, dass das Oberste Gericht in Indien im August 2014 von den Unternehmen GlaxoSmith-Kline und Merck Stellungnahmen zu umstrittenen Impftests an 24.000 Mädchen forderte.
In diesen Fällen haben unsere Interventionen schnell Wirkung gezeigt. Doch viele andere Verfahren gestalten sich zäher und bedürfen vieler kleiner juristischer Schritte. Das dokumentiert auch der neue ECCHR-Jahresbericht, der die Fälle und Projekte in 2014 resümiert und reflektiert.
Der Jahresbericht 2014 ist mit Werken des Künstler Nghia Nuyen illustriert. Nuyens Ausstellung "Secret of Return" war 2014 in den Räumen des ECCHR in Berlin zu sehen.
Personen: European Center for Constitutional and Human Rights e.V., Hg.
MR 131
European Center for Constitutional and Human Rights e.V., Hg.:
Menschenrechte mit juristischen Mitteln durchsetzen : Jahresbericht 2014. - Berlin : European Center for Constitutional and Human Rights e.V., 2014. - 80 S.
Best.-Nr.: 0008106001
Buch