Um die Bildungserfolge von Kindern mit Migrationshintergrund zu verbessern, reagieren Schulpolitik und Schulen bisher überwiegend mit isolierten Fördermaßnahmen und der Behandlung von "Kulturunterschieden" im Unterricht. Im Kontext der Debatten über die Schulqualität verlagert sich die Aufmerksamkeit jedoch zunehmend auf die Organisationen. Wie können die "normalen" Strukturen, Programme, Kommunikationsformen, expliziten und impliziten Regeln und Routinen auf den unterschiedlichen Handlungsebenen, die für den Schulerfolg relevant sind, gezielt verändert werden, um das Lernen aller Kinder optimal zu fördern und Ungleichheiten entgegen zu wirken?
Diese internationale Vergleichsstudie untersucht Strategien in England, Deutschland und in der Schweiz, die Aspekte der Pluralität und Gleichheit systematisch in breitere Programme zur Entwicklung und Evaluation der Schulen integrieren. In drei Länderstudien wird einerseits eine Bandbreite von Ansätzen zur Schulentwicklung im sprachlich und sozio-kulturell heterogenen Umfeld aufgezeigt. Andererseits werden im Rückgriff auf Erklärungsmodelle zur institutionellen Diskriminierung und zum Handeln in Organisationen die strukturellen Grenzen für die Umsetzung von Gleichheitszielen beleuchtet, die im Reformkonzept der Marktsteuerung angelegt sind. In der detaillierten Kontrastierung der Programme in ihren spezifischen Rahmenbedingungen werden Leitlinien zur Institutionalisierung einer inklusiven Schulpraxis in der Einwanderungsgesellschaft entwickelt.
Personen: Gomolla, Mechtild
BIL 168
Gomolla, Mechtild:
Schulentwicklung in der Einwanderungsgesellschaft : Strategien gegen institutionelle Diskriminierung in England, Deutschland und in der Schweiz. - Münster : Waxmann, 2005. - 300 S.
ISBN 978-3-8309-1520-1
Buch