Das Südwind-Institut nimmt in einer neuen Studie die Wertschöpfungskette von Mobiltelefonen unter die Lupe, die vom Abbau der Erze in Minen über die Verarbeitung der Metalle zu einzelnen Komponenten bis hin zur Fertigung der Endgeräte, deren Verkauf und deren Entsorgung reicht. Dabei zeigt sich, dass es auch in der Produktionskette von Mobiltelefonen große Missstände gibt, die dringend behoben werden müssen. Bereits vor mehr als zehn Jahren wurden der Abbau und der Handel mit einem Metall namens Tantal, das in jedem Mobiltelefon zu finden ist, mit der Finanzierung des Krieges im Osten des Kongos in Verbindung gebracht. Die Probleme liegen jedoch nicht nur im Rohstoffabbau und -handel. Zurzeit stehen insbesondere die Marktführer Apple und Samsung wegen der Arbeitsbedingungen in ihren Zulieferbetrieben, wie der chinesischen Fabrik Foxconn, in Kritik. Die Hersteller der Mobiltelefone verweisen bei der Kritik auf komplexe Beschaffungsketten. Doch die lange Wertschöpfungskette entlässt die Unternehmen nicht aus der Verantwortung für ihre Zulieferer. Bei der Analyse zeigt sich, dass mit den verschiedenen Produktionsstufen, den Netzbetreibern und auch den Kundinnen und Kunden unterschiedliche Instanzen für die Behebung der Missstände mitverantwortlich sind. Letztendlich werden alle Beteiligten der Wertschöpfungskette zusammenarbeiten müssen, um die Herstellungsbedingungen nachhaltig zu verbessern.
Personen: HUETZ-ADAMS, Friedel
WI 171
Hütz-Adams, Friedel:
Von der Mine bis zum Konsumenten : Die Wertschöpfungskette von Mobiltelefonen. - Siegburg : Südwind, 2012. - 30 S.
ISBN 978-3-929704-72-3
Buch