Eine Kleinstadt verweigert die Aufarbeitung eines Massakers am Ende des Krieges. Der Roman blickt hinter die zugezogenen Vorhänge.
1989 - eine Zeit des Umbruchs, auch im fiktiven Dunkelblum an der österreichisch-ungarischen Grenze. Ein Fremder taucht auf und macht sich mit seinen Fragen nach der Vergangenheit keine Freunde; auch einige Einwohner vertiefen sich immer mehr in Recherchen über die Zeit des Kriegsendes; Studierende aus Wien wollen den überwucherten jüdischen Friedhof restaurieren, eine traumatisierte alte Frau versteckt sich in ihren Zeichnungen, ein DDR-Flüchtling wird beherbergt, ein jüdischer Einzelhändler zieht klammheimlich in ein Seniorenheim in Israel ... Eva Menasse wählt ein großes Tableau: Sie erzählt in 51 etwa 10seitigen Kapiteln und wechselt dabei von einer der gut 20 Hauptfiguren zur nächsten. Im Wechsel der Regime haben die Dunkelblumer ihre privaten und wirtschaftlichen Interessen bestmöglich gewahrt und den Mord an jüdischen Zwangsarbeitern im März 1945 mit kollektivem Schweigen belegt. Der Roman fußt auf wahren Begebenheiten.
Weiterführende Informationen
Personen: Menasse, Eva
Leseror. Aufstellung: Belletristik
Men
Menasse, Eva:
Dunkelblum : Roman / Eva Menasse. - 1. Auflage. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2021. - 523 Seiten ; 20.8 cm x 13.6 cm, 625 g. - Hier auch später erschienene, unveränderte als Nachdruck behandelte Auflagen
ISBN 978-3-462-04790-5 Festeinband : EUR 25.00
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