Vom Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben als Künstlerin. (DR) Maren Gottschalk, promovierte Historikerin, ist eine wunderbare Autorin zahlreicher Biografien, sie hat zum Beispiel über Sophie Scholl, Nelson Mandela und Frida Kahlo geschrieben. Über Letztere hat sie jetzt einen Roman verfasst, der insbesondere Kahlos Aufenthalt in New York in den Fokus rückt, wo sie erstmals ihre Kunstwerke außerhalb Mexikos präsentiert und den Fotografen Nickolas Muray wiedertrifft. Die Begegnung mit dem Surrealisten André Breton wird in fiktiven Dialogen aufgearbeitet: "Die Angst vor einem Krieg führt dazu, dass alle in verschiede Richtungen drängen." (S. 228) Geschickt webt die Autorin historische Ereignisse in den Erzählstrang. Die Figur Frida Kahlo wird lebendig gezeichnet, etwa durch Sätze wie: "Sein Selbstmitleid geht ihr auf die Nerven." (S. 229) Authentisch lesen sich auch die Briefwechsel zwischen Frida und Diego Rivera sowie Nickolas Muray. Gottschalk erzählt von der inneren Zerrissenheit Frida Kahlos. Die Künstlerin sehnt sich nach einem selbstbestimmten Leben, ihre eigene Leidenschaft steht dem aber immer wieder im Weg. Die Autorin versteht es, diese widersprüchlichen Gefühle gekonnt zu Papier zu bringen und ihre erdachten Plot-Elemente mit der Biografie der realen Frida Kahlo zu einem schlüssigen Bild zusammenzufügen. Empfohlen!
Personen: Gottschalk, Maren
Leseror. Aufstellung: Roman
Got
Gottschalk, Maren:
Frida : Roman / Maren Gottschalk. - 2. Aufl. - München : Goldmann, 2020. - 410 S.
ISBN 978-3-442-31559-8 fest geb. : EUR 22,00
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