Die Suche nach dem Glück, die im Scheitern endet. (DR) Leo ist nach Jahrzehnten wieder zurückgekehrt in seinen Heimatort in der Eifel, wo er in einem Gasthof neben einem Wehr, dem Rauschen, aufwuchs. Der Heimkehrer soll sich um seinen Bruder Hermann kümmern, der sich immer eigenartiger verhält. Die meiste Zeit verbringt Leo mit der Angel am Fluss. Immer wieder tauchen dabei Erinnerungen an Erlebnisse mit Hermann und dem verstorbenen Vater auf. Dabei enthüllt sich für den Leser nach und nach die Tragödie dieser Familie, in der die Suche nach dem Glück bei allen zu einem umfassenden Scheitern führte. Die Mutter, die einst den geliebten Partner bei einem Autounfall verloren hat, stürzte sich immer wieder in kurze sexuelle Abenteuer und flüchtete in eine Ehe mit einem Mann, den sie nicht liebt und immer wieder mit anderen betrügt. Der Vater, der sich ein Leben als politischer Publizist erträumte, aber nun im Zementwerk arbeiten muss. Das tragische Schicksal des begabten Bruders Hermann, der, wegen eines Sprachfehlers von den Mitschülern verspottet, an der Schule jedes Interesse verliert. Es ist viel Leben und Wahrheit in dieser einfachen, traurigen Geschichte, die vom Autor in einer sehr genauen, unspektakulären Sprache erzählt wird. Die sparsam und gekonnt eingesetzten Symbole heben die Handlung über den kruden Naturalismus hinaus und machen die Geschichte zum Beispiel für ein Menschheitsdrama. Unbedingt zu empfehlen.

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Personen: Scheuer, Norbert

Leseror. Aufstellung: Romane

Schlagwörter: Familie Eifel Glück Scheitern Tragödie

Interessenkreis: Romane