Der einfühlsame Joshua muss damit umgehen, dass seine Freundin Zivan aus seinem Leben verschwindet. (ab 14) (JE) Der fünfzehnjährige Joshua ist ein begnadeter Zeichner, er widmet seine Zeit lieber der Kunst als der Schule. Daher entscheidet er sich für den schnellstmöglichen Abschluss. In seiner Klasse findet er keinen Anschluss, er fühlt sich unverstanden. Das stört Joshua aber nicht besonders, viel schwerer wiegt, dass seine Freundin Zivan, zu der er eine tiefe Verbindung hat, nicht mehr da ist. Ursprünglich aus dem Irak geflüchtet, will ihre Familie jetzt, dass sie in »ihrer Heimat« heiratet. Joshua ist gefangen in seinem Schmerz, er kapselt sich ab. Doch dann hat er einen Konflikt mit seinem Klassenkameraden Sergio, der grob auftritt und nur noch sein letztes Pflichtschuljahr absitzt - das ist zumindest Joshuas Eindruck. Er kümmert sich nicht weiter, verbringt seine Zeit mit Zeichnen und alles andere ist ihm egal. Zivan kommt überraschend noch einmal für ein paar Monate zurück. Ganz rasch finden die Freunde die vertrauten Töne miteinander wieder. Jeder Moment ist kostbar. Und dann ist Zivan plötzlich weg, ohne ein Wort, ohne Abschied. Joshua ist traurig und einsam. Allmählich erkennt er, dass Sergio auch andere Seiten hat, seine Kunst schätzt und sich sogar als Freund bewähren könnte. Vielleicht ist er doch nicht so alleine auf der Welt. Das Buch ist an vielen Stellen mit Joshuas Skizzen versehen, die in verschiedenen Stilen gehalten sind. Durch den Tagebuch-Charakter erleben die Leser*innen den seelisch verwundeten Jugendlichen unmittelbar. Erst nach einiger Zeit gelingt es ihm, sich wieder ein Stück weit zu öffnen. Dieser Prozess ist schwierig, aber befreiend. Ein wunderbar eingängiges, sensibles Buch über Liebe, Freundschaft, Familie, Loslassen und Kunst. Sehr lesenswert!

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Personen: Sassen, Erna Erdorf, Rolf

Standort: Fachstelle

Interessenkreis: KBuchPreis 2023