Roman um eine amerikanische Familie mit vier völlig verschiedenen Töchtern am Ende des 20. Jahrhunderts. (DR) Der Arzt David Sorenson ist mit seiner Frau Marilyn seit 40 Jahren verheiratet. Sie sind Eltern von vier Töchtern, Wendy, Violet, Liza und Grace. Violet ist nur 11 Monate jünger als Wendy, was vielleicht der Grund ist, warum die ältere Schwester der jüngeren dabei geholfen hat, hinter dem Rücken der Eltern ein uneheliches Kind zur Welt zu bringen und zur Adoption frei zu geben. 15 Jahre später: Wendy ist verwitwet und sehr reich, während Violet den Beruf als Anwältin zugunsten ihrer zwei Kinder aufgegeben hat und in einer "Bilderbuchfamilie" lebt. Wendy entschließt sich dazu, nach dem weggegebenen Neffen Jonah zu suchen und bringt den mittlerweile 15-Jährigen in die Familie zurück. Das ist einer der zahlreichen Erzählstränge aus dem Leben der Familie Sorenson und ganz sicher einer von jenen, die mehr Aufmerksamkeit und eine dichtere Erzählweise verdient hätte. Das Buch ist über 700 Seiten stark und reißt sehr viele Themen an, ohne sie spannend weiterzuerzählen oder zu einem überraschenden Ende zu bringen. Beispielsweise haben die (in den Augen der Töchter dauerhaft verliebten) Eltern eine Ehekrise zu bewältigen, aber der Auslöser, ein vermeintlicher Seitensprung, hat gar nicht stattgefunden. Die Mutter ist häufig überfordert, hat aber weder einen Babysitter noch Freundinnen, mit denen sie sich aussprechen könnte. Zur Sexualität haben alle handelnden Personen eine (amerikanisch gefärbte) eher prüde Einstellung und setzen gleichzeitig hemmungslose Aktionen. Der Roman ist in vier Abschnitte, nach den Jahreszeiten, unterteilt. Innerhalb der Geschichte wird häufig zwischen mehreren Zeitlinien hin und her gesprungen, ohne dass der Grund dafür ersichtlich wäre. Inhaltliche Straffung und ein besseres Lektorat hätten Claire Lombardos Debütroman gut getan. So ist es ein ermüdendes, "dickes" Buch, das nur in sehr große Bestände passt.

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Personen: Lombardo, Claire Spatz, Sylvia