Ein turbulent-unruhiges Bilderbuch über die Suche nach einem verschwundenen Ei. Das Bilderbuch scheint der letzte Bereich zu sein, vor dem die Krise der europäischen Landwirtschaft bislang Halt gemacht hat: Aus den Federn und Stiften der AutorInnen und IllustratorInnen fließt nach wie vor jede Menge ländlichen Getiers, dessen Alltagsprobleme die Aufmerksamkeit der kindlichen BetrachterInnen gewinnen will. Am Beginn dieser Geschichte steht die Schreckensvision jedes Huhnes: das allererste selbst gelegte Ei ist verschwunden. Auf der letzten Doppelseite treffen wir das frisch geschlüpfte Küken und dazwischen ermittelt der Maulwurf, um auf jeweils einer Doppelseite seine Verdachtsmomente auf einen anderen Bewohner des Bauernhofes zu richten. Die ausdrucksstarken Illustrationen mit karikierendem Strich und bisweilen surrealistischer Perspektivik zeigen viel Dynamik und streichen das emotionale Empfinden und den Charakter der Akteure heraus. Die anspielungsreiche Sprache gibt sich betont cool und flapsig, ist dabei aber ausgesprochen ungelenk und kann die fehlende literarische Gestaltung nicht verdecken. Insgesamt eine etwas oberflächlich-nervöse Angelegenheit mit interessanten illustratorischen Ansätzen.
Personen: Wilharm, Sabine Giordano, Mario
¬Ein¬ Huhn, ein Ei und viel Geschrei : eine Bauernhofgeschichte / Mario Giordano. Mit Bildern von Sabine Wilharm. - Frankfurt a. M. : Fischer Taschenbuch Verl., 1999. - [20] Bl. : durchg. Ill. (farb.) ; 28,5 cm
ISBN 3-596-85046-0 fest geb. : € 13,20
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