Skelette? Sind das nicht diese gruseligen Dinger, die um Mitternacht umgehen und den ahnungslosen Jüngling mit beinernen Fingern … Stimmt schon. Aber eigentlich wissen wir ja, dass wir alle ein Skelett haben und dass es ohne nicht geht. Auch praktisch alle Tiere haben eines. Was an „Nette Skelette“ als erstes begeistert, ist ihre Auswahl: Es fängt mit Gliederfüßern und ihren Exoskeletten an, dann kommen Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel und schließlich wir Säugetiere. Die Unterschiede zwischen den jeweiligen Skeletten und die Vorteile, die dem jeweiligen Tier daraus entstehen, sind faszinierend. Die Autoren haben die Bilder hochästhetisch inszeniert (siehe Illustration Seite 28 oben) und betonen, dass alle abgebildeten Tiere einen natürlichen oder einen Unfalltod gestorben sind. Das Ganze ist aber mehr als eine ästhetische Spielerei, schließlich werden die Bilder von ungewöhnlich langen, interessanten und lesbaren Texten begleitet. Und wie die Bilder informativ und ästhetisch zugleich sind, sind die Texte informativ und unterhaltsam. Am Ende des Buches fragt man sich, warum man über dieses Thema niemals gründlich nachgedacht hat. Die Autoren gehen aber über ihren eigentlich Gegenstand hinaus, sie informieren über die Entdeckung der Röntgenstrahlen und die von ihnen ausgehenden Gefahren. Das überzeugende Buch bietet eine völlig neue Sicht auf die Welt – und sie ist kein bisschen gruselig.
Personen: Schutte, Jan Paul Riet, Arie van't Erdmann, Birgit Kiefer, Verena
Nette Skelette : Röntgenbilder von Tieren und Pflanzen / Jan Paul Schutten. Ill. von Arie van't Riet. Aus dem Niederländ. von Birgit Erdmann und Verena Kiefer. - München : mixtvision, 2020. - 126 S. : überw. Ill.
ISBN 978-3-95854-158-0 fest geb. : € 24,70
(Jugend-) Sachbücher - Signatur: JS Net - Buch: KJ Sachbuch