Romanhafte Erzählung über eine prominente Viererbeziehung als Spiegelbild deutscher Zeit- und Sittengeschichte in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts. (DR) Der Stoff dieser romanhaften, kaleidoskopartigen Erzählung erwuchs aus der Sichtung eines umfangreichen Nachlasses mit 400 privaten Briefen, die der Indiologe Heinrich Zimmer an seine Geliebte Mila Esslinger-Rauch geschrieben hat. Daraus entstand verdichtet die parallel geführte Geschichte von vier Menschen, die miteinander in Liebe und Zuneigung verbunden waren: Der homosexuelle Maler Eugen Esslinger, verheiratet mit Mila Rauch, ohne der Vater ihrer drei Kinder zu sein. Diese stammen aus Milas Verhältnis mit dem damals angesehenen Professor Heinrich Zimmer, der seinerseits mit der Tochter des Dichters Hugo von Hofmannsthal verheiratet war. So entsteht vor den LeserInnen ein buntes wie zeitgeschichtlich beeindruckendes Bild aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und seiner gesellschaftlichen, politischen und moralischen Umbrüche. Irritierend ist anfangs bei der Lektüre, dass von vorne nach hinten und mit vielen Zeitsprüngen erzählt wird, dennoch ist man/frau immer wieder gefesselt von der anschaulich wie berührend erzählten Lebensgeschichte von vier Menschen, die nicht nur im Wohlstand der "Goldenen und wilden Zwanzigerjahre", sondern auch in den schweren Zeiten von Krieg, Verfolgung und Armut einander herzlich und hilfreich ohne moralische Vorbehalte zugetan sind und die auf ihre Weise ihr persönliches Glück finden.

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Personen: Geiser, Katharina