Eine zweischneidige Segnung
In einem Sommer in der Kleinstadt Holt, Colorado: "Dad" Lewis hat - etwas über 70 Jahre alt - mit metastasierendem Lungenkrebs noch etwa einen Monat zu leben und zu leiden. Er spricht nicht über Tod, Schmerzen, Verluste und Taten, ist schweigsam, unbeirrbar, fast starrsinnig. Mit seinem schwulen Sohn hat er gebrochen, seine Tochter hat ihr Kind verloren, seiner Frau Mary ist er seit über fünfzig Jahre verbunden. Die zweite männliche Hauptfigur ist, etwas jünger als Dads Sohn, der Priester Lyle, dessen Familienbeziehung und Karriere als Priester scheitert, da er "Liebt eure Feinde" wörtlich nimmt und damit bei niemandem Anklang findet. Die Nachbarn und Gemeindemitglieder, Dads Angestellte und seine Familie stellen das restliche Personal dar, in deren Mitte dieser seine Rolle hat. Während Dad schwächer wird und er zunehmend verfällt, rollt der Autor die Vergangenheit und Schicksale seiner Figuren auf, gewürzt mit scharfen Beobachtungen und knochentrockenem Humor. Haruf erzählt in seinem vorletzten Roman registrierend, lakonisch und mit autobiografischen Elementen über die Themen Vergänglichkeit, Abschied und menschliche Verbundenheit. Gekonntes Melodram.

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Personen: Haruf, Kent

Schlagwörter: queer

Interessenkreis: Literarisches Bestseller 2020