Die außergewöhnliche Geschichte eines hochbegabten und ungeliebten Mädchens. (DR) Nicht nur das Leben der Protagonistin Chela ist ganz speziell, auch die poetische Sprache, der prägnante Ausdruck, die komplexe Textkomposition der 2015 verstorbenen argentinischen Schriftstellerin bietet anspruchsvolles Lesevergnügen und lässt immer wieder staunen ob der Sprachvirtuosität. Chelas Kindheit verlief dramatisch, die Mutter vergötterte ihre pummelige, niedliche Schwester Lula, der Bruder Juan Sebastián kam behindert zur Welt und Chela zog sich zuerst mit ihrer Eule ins Dachbodenexil zurück und wurde dann mit einer gefälschten Geburtsurkunde in die Klosterschule geschickt. Mit Bestnoten durchlief Chela die Schuljahre viel zu schnell, weil sie immer wieder mitten im Jahr in die nächste Klasse versetzt wurde. Da war keine Zeit, Freundschaften schließen zu können. Auch nicht bei ihren Studien, die sie in kürzester Zeit mit Bravour abschloss. Immer wieder kehrte sie heim auf die Quinta, einmal mit der Schildkröte Bertha, die sie ihrem Bruder schenkte. Immer wieder begleiteten sie Verse von Rimbaud. In Santiago verkehrte sie in Künstlerkreisen, arbeitete als Übersetzerin und überlegte, sich »eine Katharsis in Form von Gedichten zu gönnen« (S.131). Die Abenteuerlust brachte Chela mit Bertha zuerst nach Paris, dann nach Rom und zuletzt auf das Gut Stradolini de Caserta zur Großtante Angelina, wo das Mädchen ihre Liebe fand. - Ein besonderes Buch!
Personen: Venturini, Aurora
Venturini, Aurora:
Wir, die Familie Caserta : Roman. - München : dtv, 2023. - 237 Seiten
ISBN 978-3-423-28360-1 Festeinband : EUR 24,00
Schöne Literatur - Signatur: Ventu - Buch