Justiz-Thriller um eine bestechliche Richterin in Florida. (DR) Dank vieler US-Serien kennt man zahlreiche amerikanische Organisationen, die angeblich für das Gute kämpfen: Homeland Security, CIA, FBI, CSI, NCIS, DEA und so weiter. Grisham stellt uns nun eine neue Behörde vor, das Board on Judicial Conduct, zuständig für standeswidriges Verhalten von Richtern. Ein Whistler (die drei Übersetzerinnen benennen den Buchtitel seltsam um) gibt Insiderwissen weiter und Lacy und Hugo beginnen gegen eine Richterin zu ermitteln. Das Kasino, das von den Tappacola-Indianern verwaltet wird, scheint nur wegen Korruption, Einschüchterung und Mord zu existieren und zu florieren. Doch die toughen Mitarbeiter des BJC forschen nach. Mit "Die Firma", "Die Akte" und "Der Klient" hat Grisham Anfang der 1990er Jahre Weltbestseller geschrieben, die mit sehr prominenten Schauspielern auch erfolgreich verfilmt wurden. Mittlerweile ist das nun sein 26. Justiz-Roman, und es ist sicher nicht sein bester. Er ist sehr amerikanisch, mit seltsamen Indianer-Reservat-Gesetzen und einem FBI, dem eine Mordermittlung nicht wichtig genug ist. Zum Glück ist die hübsche Lacy sexy genug, dass wenigstens ein FBI-Beamter tätig wird. Das ist wohl nicht Sexismus eines alternden Schriftstellers, sondern nüchternes Kalkül eines Bestsellerautors: Die Leserschaft ist hauptsächlich weiblich und identifiziert sich lieber mit begehrenswerten Hauptpersonen. *bn* Michael Wildauer
Personen: Grisham, John
Grisham, John:
Bestechung : Roman / John Grisham. Aus dem Amerikan. von Kristiana Dorn-Ruhl, Bea Reiter und Imke Walsh-Araya. - München : Heyne, 2017. - 447 S.
ISBN 978-3-453-27033-6 fest geb. : ca. ? 23,70
Schöne Literatur - Signatur: Grish - Buch