Im Rechtsstaat ist Folter ausgeschlossen. Das war in Deutschland weitestgehend Konsens, bis im Jahr 2002 der Fall eines entführten Kindes die Debatte um die rechtsstaatlichen Grenzen bei der Tatvereitelung neu anheizte. Darf Folter, so wurde und wird gefragt, unter besonderen, eng begrenzten Umständen eine Option sein, um Menschenleben zu retten? Jan Philipp Reemtsma konzediert, dass eine Situation wie die bei der Entführung des elfjährigen Frankfurter Jungen Justiz und Polizei auf das Äußerste herausforderte. Dennoch stellt er der Frage nach der Relegitimierung der Folter auch in Extremfällen ein entschiedenes Nein entgegen und legt dar, dass und warum seiner Überzeugung nach unsere Rechtskultur solche Ausnahmen unter keinen Umständen vertrage.
Personen: Reemtsma, Jan Philipp
Fn REE
Reemtsma, Jan Philipp:
Folter im Rechtsstaat? / Jan Philipp Reemtsma. - Bonn : Bundeszentrale für politische Bildung, 2012. - S. 151. - (Bundeszentrale für politische Bildung; Bd. 1316)
ISBN 978-3-8389-0316-3 EUR 1,50
Fn - Sachbuch