Miriam ist unglücklich, keine Mannequin-Figur zu haben. Dem vermeintlichen Übergewicht rückt sie mit radikaler Diät und nahezu militärischer Körperertüchtigung zuleibe. Mit sinkendem Gewicht gerät sie zunehmend in einen Zustand rauschhaften Hochgefühls, in dem sie die völlige Kontrolle über ihren Körper geniesst. Ihre Not angesichts der elterlichen Ehekrise und ihrer Isolation innerhalb der Schulklasse rückt in den Hintergrund vor dem Ziel, weiterhin abzunehmen. Erst durch ihren Zusammenbruch wird offenbar, dass sie magersüchtig ist. Ob es Hilfe für Miriam gibt, bleibt am Ende offen. Eine kurze Sachinformation zum Thema sowie ein Adressenregister runden die Erzählung ab. Gut getroffen sind Realitätsverlust und Überlegenheitsgefühl der zwanghaft Hungernden. Ansonsten reicht die schlicht erzählte und gut lesbare Geschichte literarisch zwar nicht an K. Scheen (BA 5/96) heran, bietet aber sicher vielen LeserInnen einen Zugang zum Thema. - Breit einsetzbar.
Personen: Arold, Marliese
5.2 ARO
Arold, Marliese:
Völlig schwerelos : Miriam ist magersüchtig / Marliese Arold. - 1. Aufl. - Bindlach : Loewe, 1997. - 155 S.
ISBN 978-3-7855-3051-1 fest geb. : 19,80
5.2 - Kinder-/Jugendlit.