Meisterhafte Krimispannung aus dem Hohen Norden. (DR) Ein kroatischer Auftragskiller, genannt "der kleine Erlöser", die norwegische Heilsarmee und ihre aufopferungswütigen Anhänger und ein alkoholkranker Osloer Kommissar - Jo Nesbø versteht es auch in seinem siebten Krimi, ein faszinierendes und fesselndes Spiel rund um Mord, Tod und Erpressung zu kreieren. Der Killer Stankic, ein ehemaliger Soldat im Balkankrieg, begeht bei seinem letzten Auftrag einen vermeintlich schwerwiegenden Fehler. Statt des jungen Jon Karlsen tötet er dessen Bruder Robert und setzt, als er den fatalen Irrtum bemerkt, alles daran, das eigentliche Opfer zur Strecke zu bringen. Der sympathische und unkonventionelle Ermittler Harry Hole, noch schwer angeschlagen von privaten Turbulenzen und mit einem Rückfall in die Alkoholabhängigkeit kämpfend, verfolgt ohne Pause trotz einiger falscher Fährten Stankics Spuren und provoziert dadurch so manchen Streit mit seinem neuen Vorgesetzten. Ein Kurzausflug nach Kroatien enthüllt den Auftraggeber des Mordes und lässt das Opfer in einem gänzlich anderen Licht erscheinen. Das Ende kommt nach über 500 Seiten Krimigenuss doch überraschend rasant und löst alle bis dahin aufgetauchten Ungereimtheiten im Verhalten der Personen und der mitunter irritierenden Handlungssprünge. Geschickt wechselt der Autor die Erzählperspektiven und schafft es sogar, stellenweise so etwas wie Mitgefühl für den meist eiskalten Killer im Leser zu wecken. Nesbø gilt nicht umsonst als der derzeit erfolgreichste norwegische Krimiautor. Wie seine anderen Schriftstellerkollegen aus dem hohen Norden versteht auch er es, gekonnt und auf spannende Weise ein Verbrechen mit den privaten Schicksalsschlägen der polizeilichen Ermittler zu verknüpfen. Fazit: Ein Muss für jeden Krimiliebhaber und empfehlenswert für nicht allzu zart besaitete LeserInnen mit Interesse an den kriminellen Schattenseiten des menschlichen Daseins. *bn* Barbara Tumfart

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Personen: Nesbo, Jo Frauenlob, Günther Nesbø, Jo

Schlagwörter: Krimi