Monumentale Fortsetzung von "Der letzte Ork". (ab 12) (JE) Der kleine Yorsch, der Letzte der Elfen, ist mittlerweile zum jungen Mann herangewachsen. Gemeinsam mit seiner Freundin und jetzt Gefährtin Robi und den anderen Überlebenden aus dem Waisenhaus hat er einen verborgenen Platz am Meer gefunden, an dem sie ein entbehrungsreiches, aber dennoch glückliches Leben führen. Hier bringt Robi auch die gemeinsame Tochter Erbrow zur Welt, die die Elfenkräfte ihres Vaters geerbt zu haben scheint. Währenddessen wächst in Daligar ein junger Mann heran, der, obwohl von niedriger Herkunft, bald zum scheinbar unbezwingbaren Anführer eines Söldnerheeres und zur lebenden Legende wird, als die letzten großen Städte der Menschen von den Orks angegriffen werden. Wie bereits im ersten Teil geht es De Mari vor allem darum, Dummheit und Ignoranz der Menschen bloßzustellen. Sehr eindringlich macht sie deutlich, wohin Vorurteile und blinder Kadavergehorsam führen können. Allerdings zählt die Schilderung großer Schlachtenszenen, die diesmal häufiger vorkommen als im ersten Teil, nicht zu den Stärken der Autorin, weshalb der zweite Teil manchmal arg gefühlslastig daherkommt und man den moralischen Zeigefinger beinahe körperlich spürt. Hier hätte eine Straffung - auch im Hinblick auf die fast 900 Seiten - gut getan. Ebenfalls gut getan hätte ein gründlicheres Korrekturlesen, denn die Häufung lästiger Grammatik-, Beistrich- und Schlampigkeitsfehler fällt unangenehm auf. Dafür ist De Mari die Schilderung der Kindheit und sozialen Hintergründe des Söldnerhauptmanns wieder hervorragend gelungen. Und um etwaige Bedenken wegen des Titels zu zerstreuen - die Autorin hat nicht einfach bei Großmeister Tolkien abgeschrieben; vielmehr hat sie sowohl Elfen als auch Orks eine ganz eigene Prägung gegeben. Alle, denen "Der letzte Elf" gefallen hat, werden auch die Fortsetzung lesen wollen - und davon sollte man sie keinesfalls abhalten. *bn* Anita Ruckerbauer

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Personen: Mari, Silvana de

Schlagwörter: Fantasy