Toledo, Eymard
Juju und Jojo eine Geschichte aus der Großstadt
Buch

Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/) Autor: Sarah Wildeisen; Schätzungen zu Folge, sterben täglich 130 Pflanzen- und Tierarten aus, darunter auch Insekten. Man kann nur schützen, was man kennt, sagte Heinz Sielmann, Naturschützer und Tierfilmer. Wie man sogar Insekten besser kennenlernen kann, die nicht wie Bienen und Schmetterlingen zu den Kinderbuchlieblingen gehören, davon erzählt Eymard Toledos neustes Bilderbuch. Juju lebt mit ihrer Zwillingsschwester Jojó im vierten Stock eines Hochhauses. Das Haus, früher das höchste ihres Viertels, ist längst das niedrigste, so sehr hat sich die Besiedlung der nicht näher benannten brasilianischen Stadt verdichtet. Als die beiden Mädchen Kleinkinder waren, hebelte ihr Vater Pflastersteine aus dem Bürgersteig und pflanzte einen Jubuticababaum direkt vor das Haus. Der Baum mit dem klingenden Namen heißt auf Deutsch Baumstammkirsche, weil seine süßen, kirschenartigen Früchte direkt aus dem Stamm wachsen. Mittlerweile reicht der Baum bis zum vierten Stock, wo die Zwillinge die Kirschen erreichen können. Doch Jujus Interesse gilt anders als das ihrer Schwester nicht süßen Naschereien, sondern den Insekten, die der Baum anzieht: Wespen, Ameisen, Motten und Grillen etwa. Der umschwirrte Baum vor dem Balkon hat ihren Blick geschärft für die Vielfalt der Gliedertiere, sodass sich die Nachbarin schon wundert, ob alles in Ordnung ist mit dem Mädchen ist: Immer, wenn ich sie sehe, schaut sie zur Wand, zur Decke oder auf den Boden. Zum Glück hat Juju in der Nachbarin von obendrüber, Dona Filó, eine Verbündete, die sogar verhindert, dass Jujus Mutter das Wespennest auf dem Balkon entfernen lässt, indem sie sie überredet ein Insektengitter vor die Balkontür einzusetzen. Toledos Buch erzählt episodisch von Jujus Begegnungen mit Insekten mitten in einer verstädterten Umgebung, die Pflanzen und Tieren kaum mehr Platz bietet. Mit Juju entdecken die Leser*innen Stabheuschrecken, Kakerlaken, Zikaden und Spinnen, die es in den aus Stoff- und Papierresten collagierten Bildtafeln aufzuspüren gilt. Mehr Hintergrundwissen über diese Insekten verrät ein Glossar am Ende des Buches. Außerdem vermittelt sich durch die Bilder ein Eindruck vom Alltagsleben eines brasilianischen Großstadtviertels, in dem mehrheitlich schwarze Menschen leben. Wie leben die Schwestern mit ihren Eltern in der Wohnung, was arbeiten die Eltern, wie geht Busfahren in Brasilien? Wie die Mehrheit der Bevölkerung Brasiliens sind auch die Zwillinge und ihre Mutter Afrobrasilianer*innen mit dunkler Haut und schwarzem, krausem Haar, während der Vater helle Haut und rote Haare hat, in Brasilien keine Seltenheit. Es lassen sich zwischen unserer und der gezeigten Bilderbuchwelt viele Ähnlichkeiten, aber auch Unterschiede entdecken. So werden Fragen angestoßen, die mit dem Blick auf das Fremde das Eigene erkennbar machen. Ein Buch, in dem nicht nur die Bilder, sondern auch der Inhalt aus unterschiedlichem Material zusammengefügt ist! ---- Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp) Autor: Martina Koler; Juju und Jojo sind Zwillinge. Auch wenn sie sich in ihrem Äußeren sehr ähneln, so sind ihre Interessen und Vorlieben gänzlich verschieden. Jojo liebt Süßigkeiten und Juju, die Icherzählerin der Geschichte, ist begeistert von Insekten. Ständig ist sie auf der Suche nach ihnen. Sie beobachtet sie, sammelt sie in einem Marmeladenglas und rettet sie, in dem sie das passende Lebensumfeld für sich sucht. Juju will Insektenärztin oder zumindest -forscherin werden. Eymard Toledo siedelt die Geschichte dieser beiden Mädchen wieder in ihrer brasilianischen Heimat an. Detailliert und anschaulich beschreibt und collagiert sie das Umfeld, in dem diese aufwachsen: Mitten in der Großstadt leben sie in einem Kondominium, umgeben von lauter Wolkenkratzern. Für die Kinder bleibt kaum Platz für Bewegung und Spiel. Ein einziger Baum schmückt den gepflasterten Hof. Wir werden Zeugen seines Wachstums und erfahren, welch wichtige Lebensquelle er für die vielen Insekten und Spinnen darstellt. Mit viel Mühe, Beständigkeit und Begeisterung sowie der tatkräftigen Unterstützung einer Nachbarin gelingt es Juju, ihre Familie von der Wichtigkeit der Bienen, Wespen, Schmetterlinge und Ameisen zu überzeugen. Die wie bereits in den Vorgänger-Büchern sehr aufwendig gestalteten Collagen aus Papier und Stoff verleihen den Illustrationen sehr viel Plastizität und Ausdruckskraft. Neben einem informativen Teil, der sich den verschiedenen, im Buch erwähnten und dargestellten Insekten widmet, findet sich am Buchende auch ein Nachwort der Künstlerin, das die Entstehung dieser Geschichte verständlich macht.


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Personen: Toledo, Eymard Kegler, Michael

Schlagwörter: Afrika schwarze Hauptfigur

JD Tol

Toledo, Eymard:
Juju und Jojo : eine Geschichte aus der Großstadt / Eymard Toledo. Übers. von Michael Kegler. - Basel : Baobab, 2019. - 40 S. : zahlr. Ill.
ISBN 978-3-905804-92-8

Zugangsnummer: 31024
Kinderverse, Bilderbücher - Buch