Die junge Luisa ist das "Produkt" einer kurzlebigen deutsch-brasilianischen Beziehung. Ihre Mutter Aza warf das Baby 1994 kurz nach der Geburt aus dem Fenster und floh zurück in ihr Heimatland. Wie durch ein Wunder wurde Luisa gerettet und wuchs bei Vater Paul in dessen Münchener WG auf. Nun will die mittlerweile Erwachsene gemeinsam mit Paul den Spuren der verschollenen Mutter folgen. Die beiden entdecken die Geschichte von Azas Familie, die 1893 aus einem bayerischen Dorf nach Lateinamerika auswanderte. Und die Erkundung der eigenen Wurzeln fördert manche skurrilen Dinge zutage sowie hartnäckig überlieferte Familienlegenden. Die Autorin (zuletzt ein Barcelona-Krimi, ID-A 41/11) lebte als Deutsch-Bolivianerin in São Paulo. Auch wenn dies kein autobiografischer Roman ist, lässt Stefanie Kremser ihre Kenntnisse und "Multikulti"-Erfahrungen auf humorvolle Weise einfliessen. Die Reise, die die Vater-Tochter-Beziehung für immer prägen wird, ist mit viel Fingerspitzengefühl, Menschenliebe und Verständnis für andere Mentalitäten geschrieben, spannend noch obendrein. Ein Buch, dem man Erfolg wünscht; für alle
Personen: Kremser, Stefanie
Kremser, Stefanie:
Der Tag, an dem ich fliegen lernte : Roman / Stefanie Kremser. - 1. Aufl. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2014. - 302 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-462-04705-9 Pp. : EUR 19.99 (DE)
Schöne Literatur - Signatur: SL Krem - Buch