Der 15-jährige Jem fliegt mit einer Gruppe von Austauschschülern in die USA. Bereits auf der Fahrt zum Flughafen freundet er sich mit dem Mädchen Lucie an. Am Flughafen lernt er den Rest der Gruppe kennen, die dem Aufbau einer klassischen Jugendgruppe mit Nerds, Aufschneidern und ‚kleinen Prinzessinnen' entspricht. Doch dann gerät das Flugzeug in Turbulenzen und muss in Denver zwischenlanden. Als die Passagiere aus dem Flugzeug steigen, wirkt die Welt verändert. Alles ist grün und die Pflanzen scheinen überall zu sein. Der Flughafen wirkt wie ein riesiges Gewächshaus mit Pflanzen, die ursprünglich nicht in Denver gewachsen sind: Was er sah, verschlug ihm die Sprache. […] Kaum ein Quadratmeter, der nicht irgendwie überwuchert war. Schwerer Blütenduft durchströmte die Halle und das Zirpen und Zwitschern winziger Vögel war zu hören. […] Wie kleine blaue Blitze zischten sie hierhin und dorthin und tauchten in die weißen und rosafarbenen Blüten, um dort nach Nektar zu saugen. (S. 55) Die Passagiere treffen auf keine weiteren Menschen, alles wirkt verlassen und verwahrlost. Erst nach und nach offenbart sich ihnen die Wahrheit. Sie sind in der Zukunft gelandet, die so völlig anders ist als erwartet. Erzählt wird abwechselnd aus unterschiedlichen Perspektiven, denn neben Lucie und Jem lernt man auch Mareks Gedanken kennen. Marek ernennt sich zum Anführer der Gruppe und möchte bestimmen. Es kommt immer wieder zu Konflikten zwischen den Jugendlichen. Thomas Thiemeyer, der mit seinen preisgekrönten Wirtschaftsthrillern einem größeren Lesepublikum bekannt sein dürfte, hat mit dem ersten Teil der Evolution-Trilogie erneut eine spannende Handlung mit Fragen aus der Wissenschaft kombiniert. Thiemeyer entwirft in seinem neuesten Jugendroman eine Welt, in der sich die Natur und die Tiere die Welt zurückerobert haben. Während die meisten (dystopischen) Zukunftsromane eine technisch hochentwickelte Welt entwerfen, zeigt Thiemeyer eine Welt nach dem technischen Fortschritt, ohne jedoch auf Technik gänzlich zu verzichten. Die Jugendlichen finden noch Reste einer hochentwickelten Welt mit Solar-Autos und Robotern, die ihnen Erklärungen für den jetzigen Zustand der Welt geben. Und sie erfahren, dass es Überlebende geben muss. Die Jugendlichen machen sich auf die Suche, ohne zu ahnen, dass sie beobachtet werden … Damit endet auch der erste Teil der Geschichte - selbstverständlich mit einem überzeugenden Cliffhanger und neuen Fragen. Evolution. Die Stadt der Überlenden ist ein spannender Jugendschmöker, der auch für etwas lesefaule Jugendliche aufgrund des Handlungsbogens und der Figurengestaltung ist. *Alliteratus Jana Mikota
Serie / Reihe: Evolution 1
Personen: Thiemeyer, Thomas
Thiemeyer, Thomas:
Evolution : die Stadt der Überlebenden / Thomas Thiemeyer. - Würzburg : Arena, 2016. - 352 S. - (Evolution; 1)
ISBN 978-3-401-60167-0 fest geb. : ca. € 17,50
Jugendbücher (bis 12 Jahre) - Signatur: J Thie 1 - Buch