Einzelne Titel beschäftigten sich auch schon früher mit der Absurdität der innerdeutschen Grenze, allerdings zeitlich begrenzt und nur von der Westansicht aus. "Grenzgeschichten" sammelt Augenzeugenberichte von einfachen Bürgern, die (bis auf die Berichtenden im Kapitel vom Herbst '89) teilweise östlich der Grenzlinie lebten, doch eines Tages den Weg nach Westen antraten. Die mit dem Tonband oder im schriftlichen Bericht festgehaltenen persönlichen Alltagserlebnisse unterschiedlichster Art seit 1945, einschliesslich krimineller Erscheinungen (z.B. der "Totmacher" Pleil) zeigen ein Bild, das in dieser Kompaktheit noch nicht vorlag. Diese sehr gelungene Sammlung, von 2 Volkskundlern seit '88 betrieben und kommentiert, ist beeindruckend, zumal zu Beginn dieser Arbeit der rasante Verfall der Grenze noch nicht abzusehen war. Wichtige Stimmen gegen das Vergessen in der jüngsten Geschichte.
Medium erhältlich in:
2 Bücherei St. Pius,
Fulda
Personen: Hartmann, Andreas
Hartmann, Andreas ¬[Hrsg.]¬:
Grenzgeschichten : Berichte aus dem deutschen Niemandsland / hrsg. von Andreas Hartmann u. Sabine Künsting. - Frankfurt am Main : S. Fischer, 1990. - 381 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-10-029906-2 fest geb. : 39,80
Deutsche Geschichte seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges - Signatur: Ge 5.6 Grenz - Buch