Der elfjährige Carlo macht sich auf die Reise von Bochum nach Palermo. Sein Ziel: Seinen italienischen Vater zurückzuholen. Vor über fünf Monaten hat Carlos Mutter seinen Vater rausgeschmissen. Seitdem vermisst Carlo ihn. Da der Vater seine auf Postkarten wortreich angekündigten Besuchsversprechen nie einlöst, macht Carlo sich selbst auf den Weg. Sein Wegweiser ist ein Foto seines Vaters auf einem Balkon in Palermo. Oliver Scherz' halbitalienischer Held - mit Krawatte überm T-Shirt und rundem Pastabauch - ist nicht besonders mutig, dafür aber wild entschlossen. Als blinder Passagier reist er per Bahn und Fähre, begegnet Menschen, die ihn bestehlen, und solchen, die ihm helfen, und wächst an seinen Erfahrungen - eine klassische Reise- und Entwicklungsgeschichte. In Palermo angekommen, folgt auf große Wiedersehensfreude Enttäuschung. Carlo liebt seinen lustigen und einfallsreichen Vater, sagt ihm aber auch mit neuem Selbstbewusstsein, dass er immer alle auf sich sauer macht. "Weil du dauernd Sachen versprichst und dann ist alles ganz anders!" Damit ändert sich zwar nicht alles, aber Carlos Vater kommt mit nach Bochum. Illustriert ist die Reise mit Vignetten und kleinen Schwarz-Weiß-Bildern, in denen Peter Schössow besonders die Einsamkeit des Jungen auf seiner Reise einfängt. Sehr empfehlenswert!
Personen: Scherz, Oliver Schössow, Peter
Scherz, Oliver:
Keiner hält Don Carlo auf / Oliver Scherz. Mit Bildern von Peter Schössow. - Stuttgart : Thienemann, 2015. - 106 S.
ISBN 978-3-522-18395-6 fest geb. : ca. € 10,30
Erzählungen und Romane - Signatur: JE Scher - Kinder- und Jugendbelletristik