England um 1830: In der fiktiven Kleinstadt Middlemarch heiratet die idealistische und etwas naive Dorothea Brooke den ältlichen, unterkühlten Gelehrten Edward Casaubon, der sie herablassend behandelt. Das Gesellschaftspanorama stellt eine Fülle individueller Charaktere idealtypisch dar.
Der berühmteste Roman von Mary Ann Evans, die unter dem männlichen Pseudonym George Eliot auftrat, um als schreibende Frau wahrgenommen zu werden, gilt bis heute zu Recht als Höhepunkt englischer Romankunst des 19. Jahrhunderts; seine Mischung aus Realismus, farbiger Personenzeichnung, psychologischer Einfühlung, naturwissenschaftlichem und philosophischem Interesse und historischem und sozialgeschichtlichem Bewusstsein ist unerreicht. Das Buch zeichnet ein lebhaftes Gemälde von den Skurrilitäten der englischen Provinz und ihrer Bewohner. Es ist mit scheinbar leichter Hand geschrieben, in einem Stil, den eine verhaltene, doch stets präsente elegante Ironie prägt, wie sie ähnlich vollendet in der englischen Literatur vielleicht am ehesten Jane Austen ein halbes Jahrhundert vor George Eliot zu Gebote stand. Für Virginia Woolf war es "das herrliche Buch" schlechthin.
Personen: Eliot, George
Zba Eliot
Eliot, George:
Middlemarch : eine Studie über das Leben in der Provinz / George Eliot ; herausgegeben und aus dem Englischen übersetzt von Melanie Walz. - Neuübersetzung. - Hamburg : Rowohlt, 2019. - 1262 Seiten ; 21 cm, 894 g
Einheitssacht.: Middlemarch
ISBN 978-3-498-04537-1 Festeinband : EUR 45,00
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