Schlimmer als die Ruinen sind kurz nach Kriegsende die Entwurzelung und der desolate Zustand der Menschen. In der "Wismut", dem riesigen Abbaubetrieb für Uranerz, treffen sie aufeinander, die Heimkehrer und Glücksritter, deutsche Bergleute und sowjetische Schachtleitung. Dieser Staat im Staate spiegelt die Situation in der einen deutschen Republik, den verbissenen Aufbauwillen ebenso wie sich abzeichnende Fehlentwicklungen, die im 17. Juni 1953 kulminieren. Werner Bräunig schlägt in seinem Roman den Bogen vom Erzgebirge bis zum Rhein. Dieses großartige Panorama des Nachkriegsdeutschlands vermittelt ein so ungeschminktes Bild der frühen Jahre, daß der Roman in die Kritik von Ulbricht und Honecker geriet und nicht veröffentlicht werden konnte.
Was der verbotene DEFA-Streifen "Spur der Steine" für den Film darstellte, ist "Rummelplatz" für die Literatur. In keinem anderen Roman sind die Gründerjahre in Ost und West so ungeschönt und dabei literarisch gelungen dargestellt. Nun wird er erstmals vollständig publiziert.
Personen: Bräunig, Werner
Zba Bräun
Bräunig, Werner:
Rummelplatz : Roman / Werner Bräunig ; Hrsg. Angela Drescher. - 1. Aufl. - Berlin : Aufbau TB, 2008. - 768 S. ; 190 mm x 115 mm. - (Aufbau Taschenbücher ; 2460)
ISBN 978-3-7466-2460-0 Pp : sfr 25.40 (freier Pr.), E
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