Ein Junge geht mit seiner Mutter einkaufen, bleibt auf der Straße stehen, seine Mutter ist beschäftigt. Sein Blick wird durch einen Mann gefesselt, der einfach nur dasteht und weint. Er kann sich gar nicht von dem Anblick lösen, Gedanken, Gefühle werden bei ihm ausgelöst, sein Vater hat doch gesagt, dass Männer nicht weinen würden. Der Junge achtet nicht mehr auf das geschäftige Hin und Her um ihn herum, beobachtet, traut sich schließlich den Mann anzusprechen, bekommt die Antwort, dass er traurig sei. Der Junge ist froh, dass er gefragt hat, und erzählt abends dem Vater davon, der nimmt ihn einfach in die Arme. Der kurze Text wird ohne Redundanz aus der Sicht des Jungen erzählt. Die zarten farbigen Kreidezeichnungen vor weißem Hintergrund fokussieren das beobachtende Kind, während alles andere in der Straßenszene in Bewegung bleibt, eine Radfahrerin fährt vorbei, das nächste Bild zeigt nur noch ihren wehenden Schal. Die Anteilnahme des Jungen wird überzeugend über kleine Nuancen von Gestik und Mimik vermittelt. Das Bilderbuch thematisiert Gefühle und vermittelt Geborgenheit. Besonders empfohlen.
Personen: Jeschke, Mathias Oeser, Wiebke
Standort: SLK0-Bilderbücher
Gefühle
Jeschke, Mathias:
¬Ein¬ Mann, der weint / Mathias Jeschke. Mit Ill. von Wiebke Oeser. - 1. Aufl. - Rostock : Hinstorff, 2011. - [13] Bl. ; 25 cm
ISBN 978-3-356-01414-3
Kinderbuch