Baptiste Beaulieu arbeitet als junger Assistenzarzt in einem Krankenhaus, irgendwo in der französischen Provinz. In seinem Romandebüt erzählt er in kurzen Episoden vom Alltag in der Notaufnahme: Da ist der 15-Jährige im Vollrausch, dessen Zustand eine Ärztin zur späteren Abschreckung mit dem Handy filmt, der Mann, der seinen abgesägten Arm in einer Plastiktüte mitbringt oder der, der in die Notaufnahme kommt, weil er den Hausarzt nicht belästigen will. Vor allem sind da aber auch diese Geschichten, die daran erinnern, "dass das Leben manchmal wirklich ein Arschloch ist", und so erzählt Beaulieu auch davon, wie er durch das Erzählen von Geschichten versucht, das langsame Sterben einer ihm ans Herz gewachsenen Patientin hinauszuzögern. An einem Ort, an dem Leben und Tod präsenter sind als anderswo, an dem Menschen plötzlich weitab ihrer bisherigen Eleganz stehen, geht es auch darum, Würde und Respekt zu bewahren. Es geht um Menschlichkeit und so lenkt Beaulieu, jenseits von (Galgen-)Humor und Sarkasmus, den Blick auf das Wesentliche. Ein gelungenes Plädoyer für das Leben.

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Personen: Beaulieu, Baptiste

Standort: SL

Schlagwörter: Belletristische Darstellung Krankheit Frankreich Arzt Schicksal