Ruths 2. Amtsjahr als Schöffin am Schwurgericht hatte begonnen und der Fall, der verhandelt wurde, sah überschaubar aus: Jürgen Dombroschke hatte seine an Parkinson erkrankte Frau vergiftet, weil er ihr Elend nicht länger ertragen konnte. Ruth ist von Jürgens Schuld aber nicht überzeugt und beginnt, sich umzuhören. Gleichzeitig versucht sie, ihr allseits chaotisches Leben als alleinerziehende Mutter und Bistro-Besitzerin zu bewältigen. Der 2. Krimi der neuen Schöffen-Serie von Judith Arendt (zuerst "Unschuldslamm", ID-A 9/14) ist wieder sprachlich und gestalterisch ansprechend, Überraschungseffekte lockern auf, ebenso die aufschlussreichen Rückblenden. Ihrer Heldin Ruth mit fast erwachsenen Kindern, einem problematischen Lover und ihrem Bistro ist allerdings etwas die Luft ausgegangen trotz oder gerade wegen der vielen hineingepackten Themen wie Freitod, Menschenhandel, Prostitution. Ein leicht zu lesender Beziehungs-Krimi mit Berlin-Milieu samt Laubenkolonie, die auch auf dem Cover im Zwielicht zu sehen ist. Für den Taschenbuchbereich.
Personen: Arendt, Judith
Standort: SL-KR
AREN
Arendt, Judith:
Sündenbock / Judith Arendt. - Orig.-Ausg., 1. Aufl. - Berlin : Ullstein, 2015. - 301 S. ; 19 cm - (Ullstein-Taschenbuch ; 28565)
ISBN 978-3-548-28565-8
Romane