Die Vielfalt der Natur auf dem Land und die mannigfaltigen Gefühle der Menschen, die dort leben ist Schauplatz der Handlung ist ein Provinznest nördlich von London. Anhand von vier unterschiedlichen Figuren wird gezeigt, wie sich diese Umgebung anfühlt. Howard hatte in London ein Transportunternehmen, ehe er seiner Frau Kitty zuliebe in das beschauliche Dorf gezogen ist. Als Großstadtmensch fühlt er sich nicht wirklich wohl hier. Er sammelt und repariert alte Radios. Kitty zieht mit ihrer Kamera über Wiesen und Felder, um die kleinen Dinge abzubilden und sie später in ihrem Atelier zu malen. Das Ehepaar fällt sich auf die Nerven, aber einer offenen Aussprache gehen beide aus dem Weg. Auf abgelegenen Wegen bewegt sich der Landstreicher Jack durch die ländliche Gegend. Er ist auf der Suche nach Gelegenheitsarbeiten, etwa als Spargelstecher oder Obstpflücker. Am liebsten übernachtet er im Freien. Jack hat gegen Bewährungsauflagen verstoßen und muss das Misstrauen der Einheimischen fürchten. Der Bauernsohn Jamie ist 18 und fühlt sich nicht angenommen im Kreis der Gleichaltrigen. Er pflegt seinen Corsa, den er aufputzt, um Anerkennung zu finden, und er kümmert sich um seinen alleinlebenden Großvater. In einem tragischen Crash treffen zum Schluss die vier Gestalten aufeinander. Das Herausragende an diesem über weite Strecken unspektakulären, aber dennoch spannenden Roman ist die liebevolle, sehr präzise Beschreibung der Natur im Laufe eines Jahres.
Personen: Harrison, Melissa Löcher-Lawrence, Werner
Harrison, Melissa:
Weißdornzeit : Roman / Melissa Harrison ; aus dem Englischen von Werner Löcher-Lawrence. - Köln : DuMont, 2022. - 286 Seiten
ISBN 978-3-8321-8189-5 Festeinband : 23,00 EUR
Schöne Literatur - Signatur: Harri - Buch