"Ich probiere Geschichten an wie Kleider!" heißt es einmal im Roman "Mein Name sei Gantenbein", und in der Tat, in seinen beiden "Tagebüchern" 1946-1949 und 1966-1971 sowie in den Romanen wie etwa "Stiller" oder "Mein Name sei Gantenbein" verstecken sich in sich abgeschlossene Erzählungen und Geschichten, die von der großen erzählerischen Brillanz Max Frischs zeugen. Kein anderer zeitgenössischer Schriftsteller stellt derart ehrlich wie hintergründig die Frage nach der Identität des Menschen des 20. Jahrhunderts. "Wovon erzählt Frisch? Von der Liebe, also von der Vergänglichkeit; vom Tod, also von der Angst vor dem Tod. Da es die Liebe immer noch gibt und da man den Tod noch immer nicht abgeschafft hat, bleibt nichts anderes übrig, als zu diesen Fragen zurückzukehren." ›Marcel Reich-Ranicki‹
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