"Mitte 20 muss man unglücklich verliebt sein, damit man in den Dreißigern das Liebesglück noch mehr zu schätzen weiß" - das gilt auch für lesbische Archäologiestudentinnen. Wie aber damit umgehen, wenn einem das Flattern durch Mark und Bein schießt, sobald die schöne Helene im Universitätsflur auftaucht? Eine solche Frau, ebenso makellos wie heterosexuell, kann man schließlich nicht einfach von der Seite anquatschen. Um es auf den Punkt zu bringen: Die Anbetung einer unerreichbaren Geliebten ist zwar in der Theorie ganz nett, stellt aber in Wahrheit kein erfülltes Lebenskonzept dar. Doch selbst wenn einem Ovid mit seinen Verführungskünsten unter die Arme greift - wie besänftigt man gleichzeitig die unerwartet heftig auftretenden Kinderwünsche der eigenen Partnerin? Mit romantischen Gesprächen über Spermabeschaffung am Frühstückstisch? Alea non iacta est. Noch können Monogamie und schreiender Nachwuchs auf den geeigneten Lebensentwurf hin überprüft werden. Im Gewand eines Minneliedes verhandelt dieses unerschrockene Debüt die Grenzen der Liebe und der Lust.
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