Bittersüße Liebesgeschichte zweier außergewöhnlicher Menschen.
Sanela und Nils bilden in der Schule eine Schicksalsgemeinschaft, die mit Brüchen und Wendungen ihre Lebenswege bestimmen wird. Sanela musste als junges Mädchen vor dem Krieg, durch den sie ihren Vater verlor, aus Bosnien fliehen nachdem ihr eine heimtückische Krankheit auch die Mutter entrissen hatte. Ausschließlich in ihrem hochbegabten Klassenkameraden Nils, der mit Altersgenossen wenig anzufangen weiß, findet sie einen Begleiter, der sie die deutsche Sprache lehrt, mit der sie ebenso analytisch und bewusst umgeht wie der Junge. Sich ihrer Besonderheit bewusst, ketten sich die beiden aneinander. Er aus Faszination und Zuneigung, sie aus Vernunft, Not und Bewunderung. Ihre traumatische Vergangenheit und seine emotionale Hilflosigkeit verwehrt beiden ein partnerschaftliches Zusammenkommen. Später begegnet Sanela Clemens, der eine Sonderstellung einnimmt, mit ihr ein Kind zeugt, jedoch noch vor der Geburt des Sohnes verunglückt. Die nun alleinerziehende Mutter erfährt, dass sie unter einer todbringenden Krankheit leidet und nimmt den Kontakt zu Nils wieder auf. Die Annäherungen erfolgen auf unsentimentale, unkonventionelle und anrührende Art und Weise. - Die Geschichte der beiden extremen Persönlichkeiten gleicht einem Psychogramm, das messerscharf ist und die Frage nach dem Zusammenhang von Lebensgeschichte und Persönlichkeit aufwirft. Lena Gorelik bedient sich in ihren Beschreibungen und Dialogen erbarmungslos und meisterhaft der Sprache. Worte und Wendungen werden in ihren Formulierungen zu unverschnörkelten Kunstwerken, die außergewöhnlich sind und deren Wirkung man sich nicht entziehen kann. Ein herausragender Roman von außergewöhnlicher Sprachgewalt, der einen besonderen Platz in der Literatur verdient.
Personen: Gorelik, Lena
Gorelik, Lena:
Null bis unendlich / Lena Gorelik. - 1. Aufl. - Berlin : Rowohlt Berlin, 2015. - 296 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-87134-806-8 fest geb. : EUR 19,95
Schöne Literatur - Signatur: SL Gorel - Schöne Literatur