Ein künstlerisches Bilderbuch, das, als fiktives Sachbuch gestaltet, einem Naturforscher in eine verzauberte Wald- und Blütenwelt folgt. (JD) In Tagebuchform wird das (natürlich fiktive) Leben des Naturwissenschafters Alexander Bogdanowitsch geschildert, als würde es sich um ein mit viel Mühe zusammengestelltes, verschollen geglaubtes Dossier über die Launen der Natur handeln. Gestanzte und wie die grünen Blätter exotischer Pflanzen gestaltete oder transparente Seiten ermöglichen es auch den BetrachterInnen, immer tiefer in "den berühmten Wald von Brocéliande in der Bretagne" einzudringen - und damit in eine von Miniaturwesen bevölkerte Zauberwelt. Vom brillanten Forscher gefunden werden soll im Auftrag von Rasputin ein Unsterblichkeitselexier; die Skizzen und Notizen werden allerdings - in wissenschaftlich systematisierter Form - bestimmt von der Faszination über eine Fülle an kuriosen Gestalten und deren Besonderheiten. Benjamin Lacombe "befreit" die Elfe aus ihrem märchenhaft-verkitschten Kontext und fächert eine fiktive Gattungsbreite auf, um sich in seinem spezifischen Illustrationsstil den ungewöhnlichsten "biologischen" Erscheinungsformen zu widmen. Mit den für ihn typischen Augen starren ineinander verschlungene Wesen erschrocken ihrem Entdecker entgegen, hüllen sich in hauchzart wirkende Blütenkompositionen, schweben, tanzen, verführen. Spiegeln sich letztlich im Blick des Forschers, der dieser Welt verfällt wie LiebhaberInnen des Kunstbilderbuchs diesem fiktiven Sachbuch. Ein Meisterwerk. Sehr zu empfehlen. Für Bibliotheken allerdings durch die zum Teil filigrane Seitengestaltung nur bedingt geeignet.

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Personen: Lacombe, Benjamin Perez, Sébastien