Spannender Kriminalroman mit subtilen Überraschungseffekten. (DR) Auf der Fahrt zum Begräbnis eines Achtzehnjährigen, dessen Fall er betreut hat, denkt Kommissar Wallander über sein langjähriges Berufsleben und seine möglichen Nachfolger nach. Zu deutlich spürt er: "ein Mensch, der vom Weg der Klugheit abirrt, wird weilen in der Schar der Toten" - wie es in den Sprüchen Salomos heißt und als Motto dem Roman vorangestellt ist. Es wird ihm bewusst, wie wenig Menschen einander wirklich wahrnehmen, dass sie zwar zusammen arbeiten, aber einander nicht sehen. So als ob überall eine Mauer dazwischen wäre. Diese Brandmauern sind es auch, die im doppelten Sinn das zentrale Thema dieses ungemein spannenden Kriminalromans sind. Es häufen sich die Fälle: Da sind zwei junge Mädchen, die einen älteren Taxifahrer brutal mit Hammer und Messer überfallen und kaltblütig einen Raubmord verübt haben. Ein Mann fällt vor einem Bankautomaten um Mitternacht tot um, seine Leiche wird aus der Pathologie gestohlen und wieder an den ursprünglichen Fundort zurückgebracht. Ein Stromausfall legt ganz Südschweden lahm und in der Transformatorstation liegt eine verkohlte Leiche. Ein Computerverbrechen von internationalem Format ist der Schlüssel zu diesen irren Kriminaltaten. Wallander scheut sich nicht, mit Hilfe eines vorbestraften Hackers die Firewall zu durchbrechen, um gegen die Computerterroristen vozugehen. Mit Schrecken stellt er fest, wie stark die moderne Gesellschaft von der Technologie abhängt und wie verletzlich sie dadurch geworden ist. Früher baute man Brandmauern, um das eigene Haus zu schützen, heute werden Firewalls installiert, um unerwünschte Adressierungen zu blockieren. Im übertragenen Sinn werden sie aufgerichtet, um nichts und niemanden an das Innerste heranzulassen. Diese schon im Titel anklingende Doppeladressierung macht die Lektüre dann auch zu einem doppelten Leseerlebnis von kriminalistischer Spannung und gesellschaftlicher Reflexion.

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Personen: Mankell, Henning