Palizzolo, ein sizilianisches Städtchen im Jahre 1901. Matteo Teresi ist ein sozial engagierter Anwalt und ein kritischer Zeitgenosse. In seiner Zeitung greift er mutig die Missstände in seinem Heimatort an. Als in der Stadt plötzlich mehrere wohlbehütete Mädchen schwanger werden, geht er der Sache nach. Bald schon kommt er einem Geheimbund von Priestern auf die Spur, die im Schutze der Kirche junge Frauen missbrauchen. Mutig deckt er mit Hilfe von Capitano Montagnet von den Carabinieri den Skandal auf, rechnet aber nicht mit den Konsequenzen, die sein Leben grundlegend verändern. Aus dem Helden, der anfänglich gefeiert wird, wird bald der Sündenbock, dem man die Schuld für die Schande der Stadt und die Schmach der betroffenen Frauen zuschiebt. Adel, Mafia und Kirche halten zusammen und es gelingt ihnen die Wahrheit zu verdrehen. Andrea Camilleri greift in seinem Roman eine wahre Begebenheit auf, die sich 1901 in einer sizilianischen Stadt zugetragen hat. Der Missbrauch durch kirchliche Vertreter ist aber auch heute ein Thema, dem man häufig in der Presse begegnet. Allerdings ist Camilleris Hauptaugenmerk mehr auf das Ergebnis der Aufdeckung gerichtet. Die Wahrheit wird zwar ans Licht gebracht, aber erfolgreich verdreht. Die wahren Schuldigen kommen davon und der mutige, unbestechliche Held muss das Feld räumen. Ironisch und witzig zeichnet der Autor seine Figuren und die komischen Situationen, in die sie immer wieder geraten. Als Leser amüsiert man sich köstlich, aber am Ende bleibt das Lachen im Halse stecken. LHW.Lesen.Hören.Wissen Alma Svaldi

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Personen: Camilleri, Andrea Kopetzki, Annette