Länger alt sein? Oder länger jung? Oder gar unendlich leben? Einige Antworten aus der Sicht der Genetik. (NK) Manche Wissenschaftler haben großes Talent, ihre zuweilen schwer verständliche Materie so darzustellen, dass auch Laien ihnen gerne folgen. Zu diesen gehört ohne Zweifel der Wiener Genetiker Markus Hengstschläger. Nach dem großen Erfolg seines Buches "Die Macht der Gene" beschäftigt er sich im vorliegenden Werk nun mit einem Spezialaspekt dieser Problematik: Ist der Mensch in irgendeiner Weise vorgeprägt, nach einer gewissen Zeit zu sterben, hat er sozusagen ein Ablaufdatum? Oder wird es in Zukunft, etwa mithilfe der Genetik, möglich sein, den Tod auszuschalten? Oder aber geht es nur darum, die momentan prognostizierte Lebenserwartung eines Menschen auszudehnen? Und heißt das, dass der Mensch dann länger alt ist und nur später stirbt, oder kann man den Alterungsprozess zu einem früheren Zeitpunkt verlangsamen, ist er also länger jung? Um es vorwegzunehmen: Der Autor wendet sich vehement gegen eine "Unendlichkeits-These"; der Mensch werde niemals ewig leben (die sozialen Probleme eines "ewigen Lebens" werden im Übrigen vielleicht etwas zu wenig betont). Alle anderen Aspekte werden diskutiert, so umfassend es für ein nichtwissenschaftliches Publikum eben möglich ist. Eine Kritik sei gestattet: Bisweilen scheint mir Hengstschläger in seinem Bestreben, einfach und witzig zu schreiben, etwas zu übertreiben; manchmal wäre weniger mehr. Gesamturteil: sehr informativ, lesenswert.
Personen: Hengstschläger, Markus
Hengstschläger, Markus:
Endlich unendlich : und wie alt wollen Sie werden? / Markus Hengstschläger. - Salzburg : Ecowin, 2008. - 224 S.
ISBN 978-3-902404-62-6 fest geb. : ca. EUR 19,95
Medizin, Gesundheit - Signatur: NK Heng GESUND - Sachbücher