Ein klassischer Schauerroman mit begleitenden Sachinformationen und aufwendiger grafischer Aufbereitung. (DR) * Inspiriert durch das gegenseitige Erzählen von Schauergeschichten, verfasste die erst 20-jährige Mary Shelley 1818 ihren 'Frankenstein' und veröffentlichte den Text anonym. Mit der Geschichte des unheilbringenden künstlichen Geschöpfs schuf sie eine literarische Figur mit großer Wirkgeschichte, vor allem für die Horrorliteratur. Die Geschichte um den jungen Naturwissenschaftler Frankenstein wird in gehobener und anspruchsvoller Sprache und in differenzierter psychologischer Ausleuchtung entwickelt. Sein Frevel, aus Leichenteilen ein verunstaltetes und daher von allen abgelehntes Wesen zu erschaffen, kehrt sich gegen ihn selbst, denn aus Rache für sein ungeliebtes Dasein zerstört das 'Monster' alles, was seinem Schöpfer lieb ist. Der Gerstenberg Verlag bietet diesen Text in seiner Reihe "Gerstenbergs visuelle Weltliteratur". Visuell bedeutet, dass der Text nicht nur von zahlreichen Illustrationen begleitet wird, sondern dass der Text zugleich auch von einer Fülle an historischen, entstehungsgeschichtlichen, geografischen und sachlichen Hintergrundinformationen (Grafiken und kleine Textblöcke) begleitet wird. Das Buch spiegelt somit die heutige Medienwirklichkeit, in der man zwischen Fernsehsendungen hin und her schaltet oder Themen multimedial aufbereitet bekommt. Es ist ein segensreiches Angebot für alle, die Material für ein Referat suchen, zugleich steckt dahinter aber auch ein Misstrauen gegenüber der Kraft von Literatur. Auch wenden sich die reißerische Aufmachung und grafische Aufbereitung eindeutig an ein jugendliches Zielpublikum, das vom romantischen Sprachgestus und der Gefühls- und Gedankenwelt des frühen 19. Jahrhunderts dann ein wenig überracht sein dürfte. - Unter diesen Vorbehalten durchaus einsetzbar. *bn* Reinhard Ehgartner

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Personen: Shelley, Mary Tegtmeier, Ralph

Schlagwörter: Schauerroman Horrorliteratur