Spannend inszeniertes Beziehungsdrama und Psychothriller in einem. (DR) Da ist ein fremder Mann in Joannas Wohnung, der vorgibt, ihr Verlobter zu sein, und nicht glauben kann, dass sie ihn nicht erkennt. Nichts in ihrem Haus deutet auf einen Mitbewohner hin, doch Erik hat einen Haustürschlüssel und scheint sie gut zu kennen. - Joanna und Erik, ein Mann, eine Frau - zwei Perspektiven auf eine unfassbare Geschichte. Wo liegt die Wahrheit? Was gibt es Schlimmeres, als die Erinnerung an den Menschen zu verlieren, dem man am nächsten stehen sollte? Mit dem man sein Leben verbringen wollte - anscheinend. Ursula Poznanski und Arno Strobel, beide vom Thrillerfach, erzählen abwechselnd aus der Ich-Perspektive ihrer Protagonisten und lassen die LeserInnen deren Zweifel hautnah spüren: Es ist ein gefährliches Verwirrspiel, in das Erik und Joanna geraten, ein tödliches Netz aus Manipulation und Verunsicherung, das sie an die Grenze des Belastbaren treibt. Das gewohnte Leben stürzt in sich zusammen und hinterlässt nur Trümmer. Eine tiefe Kluft aus Misstrauen und Angst tut sich zwischen ihnen auf - wer ist in diese Intrige verwickelt? Wer trachtet wem nach dem Leben? Wie dem anderen vertrauen, wenn alles in Frage gestellt ist? Aus dieser stetigen Ungewissheit bezieht der Roman seinen Nervenkitzel. Von der ersten Seite an fragen sich die LeserInnen, was geschehen sein muss, damit beide Blickwinkel ein stimmiges Ganzes ergeben. Ein paar Dialoge wirken holzschnittartig, einige Nebenfiguren bleiben im Klischee stecken, doch auch wenn manches an diesem Plot schier unmöglich scheint, entwickelt sich das Buch zum wahren Pageturner mit Psychothrill. Sehr empfehlenswert!
bn.bibliotheksnachrichten / Cornelia Gstöttinger

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Personen: Poznanski, Ursula Strobel, Arno